Deutsch ist nicht nur die Muttersprache der meisten Schüler, sondern auch Unterrichtsprinzip. Wer die deutsche Sprache unzureichend beherrscht, wird auch Schwierigkeiten in anderen Fächern haben, die jeweiligen Inhalte zu verstehen bzw. selbst Inhalte und sein Wissen darüber auszudrücken. Schließlich ist es vor allem auch für die Fremdsprachen unverzichtbar, die eigene Sprache zu reflektieren, um Parallelen oder Unterschiede zu erkennen und sich das Lernen somit zu vereinfachen. Daher kann Deutsch durchaus als “die Mutter aller Fächer” bezeichnet werden. Gleichzeitig ist hier wie in kaum einem anderen Fach die Selbstwahrnehmung oft fehlerhaft, weil man meint, gewisse Basisfähigkeiten auf natürliche Weise mitzubringen. Allerdings müssen auch diese geschult werden, sonst können sich die Fähigkeiten nicht entfalten. Der Deutschunterricht setzt daher seit jeher in verschiedenen Bereichen an, um die vielfältigen Kompetenzen wachzuhalten, zu entwickeln und zu fördern. Lesen und Schreiben bilden hier nur einen kleinen Teil ab. Ausdrucksfähigkeit und Gestaltung von Sprache soll über Sprachbetrachtung gezielt verbessert werden. Eine zunehmend größere Rolle spielt hierbei auch die mündliche Ausdrucksfähigkeit: das Berichten und erzählen, das Sprechen vor Zuhörern, das sachliche Äußern von Lob und Kritik, wie überhaupt situations- und adressatenbezogenes Sprechen. Hinzu kommen wichtige Einblicke in die unsere Kultur so prägende deutsche Literaturgeschichte mit ihren schillernden Dichtern und deren Werken. Insgesamt trägt das Fach nicht nur zu einer erweiterten Allgemeinbildung bei, sondern möchte die Schülerinnen und Schüler auch befähigen, ihr späteres Leben zu meistern, sowohl privat als auch beruflich. Denn nicht nur im persönlichen Bereich benötigt man immer wieder das Rüstzeug, um sich verständlich vorzustellen, mitzuteilen, zu rechtfertigen, Wünsche, Anliegen oder Beschwerden in angemessener mündlicher und schriftlicher Form vorzubringen, auch gibt es nach wie vor viele Berufe, die solide Deutschkenntnisse erfordern.